Pädagogischer Tag 2022

Am 16.11.2022, am Buß- und Bettag, konnten sich 23 Lehrkräfte der Dr.-Georg-Schäfer-Schule im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) fortbilden. Dies geschah im Rahmen einer interessanten Führung und abschließenden Präsentation.

Die teilnehmenden Lehrkräfte der Dr.-Georg-Schäfer Schule

GKS – Kohlekraftwerk und Müllverbrennungsanlage

Schon bei der Anfahrt mit dem Auto kann man den imposanten Kamin, beinahe 100 Meter Höhe, des Schweinfurter Kraftwerks bestaunen. Dieser ist Teil der Müllverbrennungsanlage und gleichzeitig Nistplatz für Falken. Das Werk besteht insgesamt aus drei Teilen. Einer Müllverbrennungsanlage, welche die Grundlast der Wärmeerzeugung stellt, einem angeschlossenen Kohlekraftwerk, für die erhöhten Lasten im Winter, und einem Spitzenlastkessel.

Müllentsorgung, Fernwärme und Strom

Die Abfallentsorgung von insgesamt neun kommunalen Gesellschaftern war der Grund für die Errichtung und mittlerweile werden durch das Werk mit ca. 100 Mitarbeitern die drei Schweinfurter Großbetriebe ZF Friedrichshafen AG, SKF GmbH, Schaeffler Technologies AG & CO. KG sowie die Stadt Schweinfurt mit Fernwärme versorgt. Daneben dient es zur Stromerzeugung.

Gesellschafter

1990 wurde in der Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH der Betrieb aufgenommen. Wichtige Gesellschafter sind neben den kreisfreien Städten und Landkreisen Aschaffenburg, Schweinfurt, Haßberge, Main-Spessart, Miltenberg, Main-Tauber-Kreis und Rhön-Grabfeld die Großbetriebe ZF, SKF und Schaeffler. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Gesellschaft sei es u.a. nicht immer einfach einen Konsens bei Entscheidungen herbeizuführen, wie uns per Nachfrage verraten wurde.

Führung

Mit Sicherheitshelm und Kopfhörern ausgestattet durften wir die Außenanlagen -Reststoffsilos und die Plätze für die Kohle- und Müllanlieferung- besichtigen. Anschließend wurden wir noch durch einen kleinen Teil des riesigen Gebäudes geführt. Dabei wurden all unsere Fragen geduldig beantwortet. Spektakulär war die Sicht aus der Kanzel des Kranführers in den Müllbunker.

Verbrennung von Steinkohle und Müll und deren Abfallprodukte

Im Laufe der Führung und der Präsentation wurde uns u.a. erklärt, dass ein Großteil der Fernwärme und des Stroms durch das Verbrennen von hochwertiger Steinkohle entsteht. Der Jahresbedarf an Steinkohle ging im Laufe der Jahre immer mehr zurück. Die Kohle wird u. a. aus Polen oder auch Kolumbien per Schiff oder Bahn importiert. Die Abgase aus der Kohleverbrennung durchlaufen eine Rauchgasentschwefelungsanlage und einen Gewebefilter.

Ein kleinerer Teil der Energie kommt aus der Müllverbrennungsanlage. Der Müll wird per LKW angeliefert und nicht weiter getrennt. Bei der Verbrennung entstehen neben Rauchgasreinigungsprodukten, Schlacke, Strom und Fernwärme. Zur Rauchgasreinigung muss das Abgas aus der Abfallverbrennung mehrere Komponenten durchlaufen: selektive nichtkatalytische Reduktion, Multizyklon, Sprühtrockner, Gewebefilter und zweistufige Wäscher.

Präsentation und Bewirtung

Bei der Präsentation durfte sich das Lehrpersonal mit belegten Brötchen und Kaltgetränken stärken. Währenddessen wurden u.a. Fragen zum Kohleausstieg und den Alternativen gestellt. Wir bedankten uns recht herzlich für die kompetente und interessante Führung mit einem kleinen Präsent unserer Schule.

M. Klaehre